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Angelika Linder

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28.12.2018 - by MusicalSpot.de und Angelika Linder

5 Fakten über Angelika Linder

Geburtsdatum/-ort:

9. Juni in Schongau

Stimmlage/-fach:

Sopran/Sobrette

Ausbildung:

Bühne: Hochschule Osnabrück, Institut für Musik, Abschuss: Bachelor of Arts in Musical/Musikerziehung
sonstige Berufsausbildung: Staatlich geprüfte Chor- und Ensembleleiterin

allererste Bühnenerfahrung:

Spontan fällt mir ein Gartenfest meines Dorfkindergartens ein, bei dem wir „Der Regenbogenfisch“ aufgeführt haben. Die Erzieherin hielt mir das Mikrophon hin und ich wusste erst gar nicht, was ich da reinsprechen soll. Irgendetwas muss ich aber wohl richtig gesagt haben, denn ich schien den schönen bunten Regenbogenfisch, den eigentlich alle spielen wollten, überzeugt zu haben. Ich durfte mir eine seiner hübschesten bunten Schuppen nehmen, die ich mir ganz stolz auf mein selbstgebasteltes blaues Schuppenkleid klebte. Weil ich als Kind (und oft auch heute noch) eigentlich immer von oben bis unten blau gekleidet war, entschied sich ziemlich schnell, dass ich den kleinen blauen Fisch spielen darf. Mir gefiel die Vorstellung, dass ich diejenige bin, die den Regenbogenfisch aus seiner Einsamkeit befreit, indem ich ihm zeige, wie schön es ist, Freude zu teilen und dass die eigene äußere Schönheit und Makellosigkeit zweitrangig sind, wenn man stattdessen eine gute Zeit unter Freunden haben und sich gemeinsam freuen kann. Nur, dass ich das damals natürlich noch nicht so formuliert hätte.

erstes Profi-Engagement:

Musical: „Jesus Christ Superstar“, Stadttheater Hagen, 2014
Rolle: Ensemble, Soulgirl

QuickSpot

Fünf Fragen an Angelika Linder

Wie entstand der Wunsch, einen Bühnenberuf zu ergreifen?

Der Wunsch war schon immer da, allerdings schlummerte er ein paar Jahre unter dem Deckmantel eigener Erwartungen bzw. unter Ansprüchen an mein Leben, die aus meinem Umfeld kamen. Ich dachte eigentlich, dass ich einen „normalen“ Beruf lerne und ein geregeltes Leben führe. Physiotherapeutin oder Lehrerin standen im Raum. Aber als ich erfahren habe, dass ich als Musicaldarstellerin alles vereinen kann, was mir am Herzen liegt und mir wirklich Spaß macht, war mir mein Weg ganz klar. Damals war ich 17. Mit dem Entschluss kam damals auch die Angst. Genügt das, was ich kann? Bin ich nicht viel zu spät dran? Sind die anderen viel weiter? Aber wer sich früh mit seinen Zweifeln konfrontiert, kann auch früher an ihnen wachsen. Zweifel kommen auf anderer Ebene auch später immer mal wieder, aber man lernt durch sie. Am meisten über sich selbst. Ohne jeden Zweifel war aber immer schon klar, dass ich für Musik, Schauspiel, Tanz und damals noch Leistungsturnen viel mehr Energie aufbringen kann, als für alles andere. In einem Maße, das mich manchmal selbst erstaunt. Es geht etwas in mir auf, wenn ich auf der Bühne Geschichten von anderen Menschen, Ländern und Welten erzählen kann und merke, dass ich dadurch das Publikum in den Bann ziehen und in den Menschen etwas bewegen kann. Das war schon so, als ich noch für meinen kleinen Bruder Theater auf dem Dachboden gespielt habe.

Was ist für Sie das Wichtigste an Ihrem Beruf?

Entwicklung, Prozess, gestalten, Gemeinschaft, Ideen, Freiraum, Ventil, Austausch, sich selbst kennenlernen, begreifen, anders begreifen, lernen, wachsen, über sich hinaus wachsen, einfühlen, Empathie, Freude, Begeisterung, Euphorie, Ansteckungsgefahr, Funke, Feuer, Veränderung, Form, erzählen, anprangern, besänftigen, versöhnen. Text, Sprache, Poesie, Musik, Muse, Stimme, Gesang, Melodie, Musiksprache, Bewegung, Beweglichkeit, Durchlässigkeit, Flow, aktiv sein, Zulassen, Annehmen, Sein, Gefühle, Vielseitigkeit, tausend Gesichter, Bilder, Eindrücke. Kraft, Energie, Ausdauer, Fleiß, Frustrationstoleranz, Verbindung, Publikum, Spiel, Leichtigkeit, Kind sein dürfen, Mut zur Hässlichkeit, Raum, Zeit. Alles.

Was war Ihr bisher eindrücklichster Bühnenmoment?

Manchmal braucht es gar nicht viel, damit ein Moment besonders in Erinnerung bleibt. Im Freien zu spielen, den Naturelementen ausgesetzt und in gewisser Weise ein Teil davon zu sein, macht etwas mit einem. Auch das eigene Spiel kann sich dadurch verändern, intensivieren. Als ich in Tecklenburg auf der Freilichtbühne beim Familienmusical „Drei Musketiere“ engagiert war, hatte ich das Glück mit einem Kollegen zusammen zu spielen, mit dem ich mich auch privat sehr gut verstanden habe. Wir haben „Geschwister“ nicht nur gespielt, wir waren wie Geschwister. Einmal ging mitten im zweiten Akt auf einmal ein Platzregen nieder. Wir haben weiter gespielt. Bei dieser Regenvorstellung haben wir am Schluss völlig durchnässt, triefend von Kopf bis Fuß zusammen im Regen getanzt. Uns war alles egal: die Nässe, die schwerer werdenden Kostüme, dass wir aussahen wie Wasserratten mit zerlaufener Schminke. Nicht egal aber war das Publikum, das bis zum Ende das ganze Ensemble regelrecht beflügelt hat. Bei solchen Vorstellungen entsteht oft eine besondere Verbindung zwischen den Darstellern untereinander und dem Publikum, eine Art Solidarität, die man so sonst nicht kennt. Wir hatten einfach Spaß an einer vielleicht echt unangenehmen Situation. Und das hat genügt, um den Moment eindrücklich zu machen.

Was wünschen Sie sich von Ihrem Publikum?

Ich wünsche mir von meinem Publikum, dass es sich mitnehmen lässt, bereit ist, in die Handlung mit einzutauchen und auch den Mut hat, auf das Bühnengeschehen in irgendeiner Art zu reagieren. Ich spiele oft für Kinder und schätze sie als Publikum sehr. Sie sind nicht immer leicht zu gewinnen, aber wenn sie erst einmal dabei sind, dann ist für sie real, was auf der Bühne passiert. Dementsprechend reagieren sie. Das finde ich toll. Es hilft einem selbst, die Realität zu glauben und noch intensiver zu erleben, die man gerade als Darsteller auf der Bühne erschafft. Ich finde aber auch, dass ein gutes Publikum kritisch gegenüber den Handlungen sein darf, die auf der Bühne passieren. Wenn jemand nach der Vorstellung reflektiert, was er/sie an Stelle einer Figur im Stück getan hätte, dann ist mehr erreicht, als man sich wünschen darf. Nicht so gerne mag ich es, wenn jemand ausschließlich die Fähigkeiten der Darsteller oder die äußere Form bewertet. Klar, gehört das alles dazu und natürlich möchte man als Darsteller auch in seinen Fähigkeiten wahrgenommen und dafür anerkannt werden. Doch mein Ziel ist es, etwas in den Menschen zu bewegen. Ob das über Gesang, Schauspiel oder Tanz passiert, ist für mich zweitrangig. Jede Kunstform spricht. Ich freue mich, wenn der Zuschauer meine Sprache versteht und spürt, dass ihn ihm etwas passiert, dass Gefühle ausgelöst werden: Wut, Lachen, Verzweiflung, Freude, Trauer, was auch immer. Alles, was da kommt, ist gut.

Welche beruflichen Aktivitäten gibt es außerhalb der Musicalbühne?

Ich unterrichte Gesang an der Sing - und Musikschule Kaufbeuren und gebe Stimmbildungsunterricht. Neben einigen Privatschülern coache und unterrichte ich eher projektgebunden, meist junge Menschen. Dazu gehören Choreographie/Tanz und Liedinterpretation in Musicalprojekten. Außerdem habe ich schon einige Songs bzw. Chansons geschrieben und komponiert. Was daraus wird, ist noch offen, aber ich bin immer bereit, auch neue Wege zu gehen.

Inhalte zu Angelika Linder auf MusicalSpot.de

pfeil rt Angelika Linders Spieltermine beim Musical „Ludwig²“

pfeil rt Rezension „Ludwig²“, August 2017, mit Angelika Linder im Ensemble, sowie Cover Sophie und Cover Schwan

pfeil rt Fotogalerie „Ludwig²“ Teil 1, Mai 2018, mit Angelika Linder im Ensemble

pfeil rt Fotogalerie „Ludwig²“ Teil 2, Mai 2018, mit Angelika Linder im Ensemble

offizielle Internetpräsenzen der Künstlerin:

Webseite: Profilseite bei Theapolis

Facebook: Angelika Linder Künstlerin

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