Schicksalsmomente:
Rezension „Fate & Failure“ in Ettlingen
Das Schicksal. In welchem Maß kann man es beeinflussen? Und an welchem Punkt endet die Macht der eigenen Entscheidungen? Diese Fragen lässt Autor und Komponist Johannes Günther die Personen in seinem Musical „Fate & Failure“ durchleben. Mit einem Ensemble fast ausschließlich aus Laien und semiprofessionellen Darstellern bringt Günther eine dramatische Geschichte auf die Bühne der Ettlinger Stadthalle.

Im Jahr 1835 lebt Jonathan mit seinen Freunden Megan und Andrew in einem Londoner Waisenhaus. Er wird von einem wohlhabenden Ehepaar adoptiert, das um seinetwillen den leiblichen Sohn Cedric vernachlässigt.





Grüne Wildnis, undurchdringlich und geheimnisvoll. Vogelkreischen, der Klang ferner Trommeln, unbekannte Laute. Schon mit dem ersten Schritt in den Theatersaal meint man, die schwülwarme Luft des Dschungels zu atmen, fühlt sich versetzt in eine fremdartige Welt. Die Ränge sind blätterartig verkleidet, Lianen ranken an den Wänden bis weit in den Zuschauerraum hinein, dämmrig-grünes Licht bestimmt die Szenerie. Parallel wird mit der Projektion eines Schiffs bei hohem Seegang schon auf die Vorgeschichte eingestimmt. Je näher der Vorstellungsbeginn rückt, desto lauter wird das Ächzen des Schiffs, das vergebens versucht, dem Sturm zu trotzen. Die handschriftlichen Logbucheintragungen brechen ab, plötzlich ein heftiger Donnerschlag – und man ist im Stuttgarter Apollo Theater mitten im Geschehen des Musicals "Tarzan".
Aus Scholem Alejchems Roman „Tevje, der Milchmann" von 1894 schufen Joseph Stein (Buch), Sheldon Harnick (Liedtexte) und Jerry Bock (Musik) das Musical „Anatevka", das 1964 am Broadway uraufgeführt wurde. Der englische Originaltitel „Fiddler on the Roof" bezieht sich auf ein immer wiederkehrendes Motiv des jüdisch-russischen Malers Marc Chagall, in dessen Heimatstadt ein Geiger bei wichtigen Lebensereignissen aufspielte.
Vicki Baum schrieb den 1929 veröffentlichten Roman „Menschen im Hotel", den sie selbst 1930 zu einem Theaterstück namens „Grand Hotel" adaptierte. 1932 folgte der oscarprämierte Film mit Greta Garbo, 1959 ein Remake mit Heinz Rühmann.