Flotte Sohle unter freiem Himmel:
Rezension "Saturday Night Fever" in Tecklenburg
Ein gestählter Körper. Waschbrettbauch. Alexander Klaws nur in Boxershorts und die Damen im Publikum schmelzen dahin. Ulrich Wiggers’ Neuinszenierung von "Saturday Night Fever" auf der Freilichtbühne Tecklenburg hat viel fürs Auge zu bieten – damit ist aber nicht nur der Hauptdarsteller gemeint, sondern vor allem auch die neue Choreografie von Hakan T. Aslan. Generell ist bei der Show mit den zeitlosen Hits der Bee Gees nichts mehr wie es einmal war. Das Kreativteam hat die Story aus den 1970er Jahren ins Jahr 2016 transferiert. Und das ist größtenteils sehr gut gelungen.










Das Alltagsleben in dieser ziemlich tristen Umgebung thematisiert „Street Scene“ auf Basis von Elmer Rice’s gleichnamigem Schauspiel aus dem Jahre 1929. Die Uraufführung mit den Liedtexten von Langston Hughes und der Musik von Kurt Weill fand erst 1947 in New York statt. Weill, der 1935 auf der Flucht vor den Nazis in die USA emigrierte, wollte eine neue Form des eigenständigen amerikanischen Musiktheaters schaffen. So kombiniert „Street Scene“, heute noch als „amerikanische Oper“ auf den Spielplänen geführt, Elemente der europäischen Oper mit Anklängen an Broadway-Musical und Operette.
Uraufgeführt 1957 im New Yorker Winter Garden, hat die „West Side Story“ weltweit ihren festen Platz auf den Spielplänen inne. Im Theater Pforzheim inszeniert Intendant Thomas Münstermann eine Fassung, die vor allem im Zusammenspiel von Guido Markowitz‘ sensibel modernisierter Choreographie mit der natürlichen Darstellkunst eines jungen, bis in die kleinsten Rollen typ- und altersgerecht besetzten Ensembles überzeugt.