Beste Unterhaltung:
Rezension „Kiss me, Kate“ in Stuttgart
An sich eine unmissverständliche Aufforderung: „Kiss me, Kate". Das Käthchen jedoch ist wie gewohnt widerspenstig bis zum Schluss, dann erst darf sich das Publikum im Alten Schauspielhaus in Stuttgart über das Happy-End freuen.
Schon beim Betreten des Theaters fühlt sich der Besucher ins Ford Theatre versetzt. Ein Vorhang kündigt ‚The Taming of the Shrew' mit Lilli Vanessi als Katharina unter der Regie von Fred Graham an, dessen Konterfei verblüffend gut karikiert und als Hauptdarsteller Adrian Becker erkennbar ist. Auch der unvermeidliche Hinweis auf das Fotografierverbot ist ganz auf Baltimore abgestimmt. So wird das Stuttgarter Publikum gleichsam Teil des Stücks im Stück, was in diesem kleinen, fast intimen Theatersaal hervorragend funktioniert.
In der musikalischen Komödie von Samuel und Bella Spewack mit der Musik und den Liedtexten von Cole Porter, führt Fred Grahams Theatergruppe „Der Widerspenstigen Zähmung" auf. Fred übernimmt selbst die Hauptrolle und gibt den Petruchio. Außerdem hat er sowohl Exfrau Lilli als renitentes Käthchen, als auch seine aktuelle Flamme Lois Lane als deren brave Schwester Bianca engagiert. Obwohl inzwischen anderweitig liiert, scheinen da noch Gefühle zu sein.